Angst — ein beklemmendes Gefühl, welches den Brustkorb zusammenschnürt, den kalten Schweiß von den Schläfen tropfen lässt und uns nicht zuletzt dazu bringt, die Flucht zu ergreifen. »Enge« — die Übersetzung des lateinischen Wortes »Angustiae«, welches die Herkunft des Wortes Angst darstellt, versinnbildlicht die Beziehung der Angst zum Räumlichen. Augenscheinlich stellt sich diese Verknüpfung dar: wir kennen die Angst vor Höhe, vor zu großen oder zu kleinen, überfüllten oder leeren Räumen; die Angst vor Dunkelheit, in Kellern, auf Dachböden und Friedhöfen. Jeder Raum kann gewissermaßen zur Projektionsfläche von Ängsten werden, da wir diese permanent in uns tragen. Die Angst schützt vor Gefahren, zeigt wenn nötig Grenzen auf; sie hemmt oder mobilisiert womöglich letzte Kräfte. Architektur nimmt im räumlichen Bezug der Angst eine dialektische Stellung ein. Während sie einerseits ebenjene furchteinflößenden Räume generiert, bietet sie im gleichen Moment den nötigen Schutz vor ihnen. Die sechste Ausgabe von Horizonte zeigt hierbei eine Auswahl an Texten, welche unterschiedliche Beziehungen aufzeigen, die Angst und Raum zueinander einnehmen können.
Zum 20-jährigen Bestehen der Vortragsreihe, dem Ausgangspunkt der Zeitschrift, erscheint zusätzlich ein Jubiläumsheft als Beilage.
Horizonte 06
»Angst«
192 Seiten
15 x 23 cm
Dezember 2012
Jubiläumsausgabe mit Sonderbeilage (Umschlag)
Offset
ISSN 2190-5649