Die „Eject – Zeitschrift für Medienkultur Weimar“ kommt neu. Die diesjährige Ausgabe widmet sich dem Experiment und folgerichtig in verändertem Look. Die mittlerweile VI. Ausgabe versammelt 8 Essays, ein Interview und zwei Fotoserien, die mit jeweils eigenen Versuchsanordnungen experimentieren und reichhaltige Ergebnisse formulieren: Sebastian van Vugt schreibt mit Arno Schmidt über Sprache als „Einzelhaft“, Marco Schröder versenkt sich in einen lebhaften Streit mit der Wissenschaft (Tenor: die Wissenschaft ist „ästhetischer“ als ihr recht ist), Michael Fischer kreuzt die Gemälde Paul Cézannes mit Peter Handkes Reflektionen über des Franzosen Lieblingsberg in der Provence (Saint Victoire), Andrea Karle schreibt über Joseph Wright of Derbys Gemälde „Experiment on a Bird in the Air Pump“, um dann von drei Texten zum Film abgelöst zu werden: Markus Spöhrer auf Theorieebene zur Filmproduktion als „unabgeschlossenem Gefüge“, Linda Keck über Chris Markers „La Jetée“ und Verena Mühlegger über Camille Henrots „Grosse Fatigue“. Rebekka Ladewig, Dozentin für Medientheorie an der Bauhaus Universität Weimar, veröffentlicht mit „William Charles Wells und die Experimentalisierung des Schwindels um 1800“ einen Abstract ihrer Habilitation „Schwindel. Eine Epistemiologie der Orientierung“, das im September 2016 bei Mohr Siebeck erscheint. Mittig ein Interview mit Henning Schmidgen, Professor an der Fakultät Medienwissenschaften, über Möglichkeiten einer „nicht-ergebnisfixierten Kunst“ und Deleuze und Guattaris Beitrag zu einer solchen Freiheit. Die Fotoserien von Adelaide Ivánova und STEINKRAUS WETSCHER sind als Gegenverkehr zur textlichen Äußerung begreifbar. Sie weisen den Text auf seine Unfähigkeiten hin und markieren zugleich einen eigenständigen Standpunkt in der Perspektivierung des Experiments.
Die „Eject“ wünscht sich eine experimentierfähige Welt. Bitte eintreten (auch mit Gewalt).